Voraussetzung für unsere Erziehungsarbeit sind die gesetzlichen Grundlagen des SGB VIII des Hessischen Bildungs-und Erziehungsplanes und die Richtlinien des ICF-CY für die Integrationsarbeit. Die Zusammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten der Kinder ist uns besonders wichtig. Hier wirken die Alltagskompetenzen, Fähigkeiten und Begabungen der Eltern und die fachlichen Kompetenzen der Kindertagesstätte zum Wohle der Kinder zusammen.

Der Kindergarten soll eine Gemeinschaft bilden in der Unterschiede nach Alter, Herkunft, Religion oder Geschlecht die Persönlichkeitsentwicklung des Kindes positiv beeinflussen. Das Spiel ist die dem Kind ureigenste Ausdrucksform und Möglichkeit in der es, wenn genügend Zeit und Raum geschaffen werden seine frühkindlichen Fähigkeiten entfalten kann, Spielen in der Kleinkindentwicklung dient dem Aufbau und der Erweiterung der Persönlichkeit.

Hier legt das Kind die Basis um im Kindergartenalter Ich-, Sozial- und Sachkompetenz zu erwerben. Bildung und Erziehung orientieren sich am Entwicklungsstand und Verlauf des einzelnen Kindes und der Gesamtgruppe. Lernangebote sollen die Aufmerksamkeit und das Interesse des Kindes wecken und zum Weiterforschen anregen.

Im Vordergrund unseres Handelns steht das selbstständige Entdecken, Erleben, Entwickeln und Erkennen von Zusammenhängen zu fördern und zu unterstützen. Dies wird durch Projektarbeit und Angebote an die Kinder gefördert. Diese sind aber kein Muss, sondern die Kinder bestimmen selbst ihre Aktivitäten und Spielkameraden.

Die Fachkräfte greifen Anliegen und Beschwerden der Kinder auf und helfen ihnen durch eine altersgerechte Form von Zuhören, Moderieren und Handlungsimpulse geben, eine für sie passende Lösung zu finden. Die Persönlichkeitsentwicklung der Kinder erfolgt u.a. durch die Förderung

  • der Entscheidungsfähigkeit,
  • der Fähigkeit, Probleme /Konflikte zu lösen,
  • des sozialen Lernens,
  • der Beteiligung an alltäglichen Tätigkeiten,
  • der musisch-künstlerischen Fähigkeiten,
  • der sinnlichen Wahrnehmung,
  • der motorischen Kompetenz,
  • der Sprache und Kommunikationsfähigkeit.

Wir geben den Kindern:

  • Zeit zum Entdecken, Forschen, Verstehen und Ausprobieren mit verschiedenen Materialien wie z.B. Salzteig, Knete, Farbe, Papier usw.
  • Wecken der Sinne, Förderung von Kreativität und Phantasie im Rollenspiel.
  • Soziales Lernen im Miteinander bei den Gruppenspielen im Stuhlkreis, oder beim Musizieren, den Wandertagen, Turntagen und den gemeinsamen Mahlzeiten.
  • Psychomotorische Angebote im Kindergartenbereich, Garten und Innenhof auch mit Fahrgeräten. Am Wandertag beim Klettern, Springen und bewegen in der Natur.
  • Erweiterung des Sprachschatzes, bei Buchbetrachtungen, Erzählungen, Singen, Reimen, Fingerspielen und in der Kommunikation miteinander.

Diese äußere Ordnung hilft den Kindern, ihre innere Ordnung aufzubauen. Wiederkehrende Rituale im Alltag helfen dabei ebenso, wie die Ordnung und Überschaubarkeit der Materialien. Durch regelmäßige Teilung der Großgruppen in Kleingruppen und gruppenübergreifende Angebote haben alle Kinder die Möglichkeit, ihrem Entwicklungsstand gemäß Erfahrungen mit gleichaltrigen Kindern zu machen. Mit dem Tag der Anmeldung nehmen Eltern und Kind Kontakt mit uns auf. Jeden dritten Donnerstag im Monat findet ein Info-Nachmittag statt, zu dem die interessierten Eltern eingeladen werden. Kommt es zu einer Aufnahme werden im Gespräch der Vertrag und alle Anlagen besprochen und unterschrieben. Eventuelle Besonderheiten, die die Einrichtung über das Kind wissen muss werden geklärt.

Eingewöhnung in den Gruppen 

Die Gestaltung der Eingewöhnung ist uns ein besonderes Anliegen. Daher begleitet eine Bezugsperson das Kind und nimmt an dem Gruppengeschehen teil. Von den Fachkräften wird in der ersten Woche genau beobachtet zu wem von Ihnen das Kind mehr Interesse zeigt. Diese Fachkraft wird sich dann zum Kontakt anbieten und für die Bezugsperson und das Kind vermehrt in der ersten Zeit da sein. Im Laufe der ersten Woche wird die tägliche Anwesenheit des Kindes und der Bezugsperson versucht, schrittweise auszudehnen. Kann das Kind sich auf die Bezugserzieherin länger einlassen, wird der begleitende Elternteil verabschiedet, bleibt aber im telefonischen Kontakt um bei Bedarf schnell anwesend zu sein. Gelingt diese Ablösung gut wird die Zeit ohne Bezugsperson ausgedehnt. Der individuelle Tagesrhythmus jedes Kindes z.B. Essen- und Schlafenszeiten, sowie seine Bedürfnisse und Vorlieben werden berücksichtigt. Es gibt klare Strukturen und Rituale im Tagesablauf, an denen sich das Kind orientieren kann. Die Bezugserzieherin wird das Kind intensiv begleiten und ihm Kontakte mit den anderen Kindern anbieten. Sie bleibt aber als verlässliche Begleitung solange für das Kind verfügbar bis dem Kind auch hier die Loslösung gelingt.

Es kann auch sein das ein Kind eine längere Eingewöhnungsphase braucht hier ist es wichtig im engen Kontakt zwischen Eltern und Erziehern eine für dieses Kind angemessene Lösung zu finden.

Gestaltung des Überganges von Gruppe zu Gruppe

Hier wird durch gezieltes gruppenübergreifendes Arbeiten drei Monate vor dem Übergang schon der Grundstein gelegt um den Kindern den Übergang in die Zwergriesengruppe zu erleichtern. Die Kinder nehmen z.B. an den Wanderausflügen der Zwergriesengruppe teil, hier ist auch immer noch eine Erzieherin der Glühwürmchengruppe mit anwesend. In der Gruppe bekommt das Kind am Anfang ein älteres Patenkind zur Seite, welches ihm viele Dinge erklärt und zeigt. Am letzten Tag vor dem Übergang wird dann ein Abschiedsfest bei den Glühwürmchen gefeiert und mit einem Umzug das Kind offiziell bei den Zwergriesen begrüßt.

Vom Kindergarten in die Schule

Im täglichen Gruppengeschehen lernen die Kinder z.B. abwechselnd den Stuhlkreis zu leiten und die jüngeren Kinder durch persönliche Ansprache einzubeziehen, beim Spaziergang ein jüngeres Kind an die Hand nehmen und Regeln beim Überqueren der Straße zu erklären. Im zweiten Halbjahr nehmen die Kinder eine Stunde pro Woche an einer Entdeckergruppe teil, die von einer Fachkraft vorbereitet wird. Sogenannte „Kann-Kinder“ kommen dann nach den Osterferien zu der Gruppe dazu. Je nach Schule und Möglichkeit, findet ein Schulbesuch mit den Kindern und einer Fachkraft in der neuen Schule statt.

Essenangebote

Frühstück, Mittagessen und ein Angebot nach dem Mittagschlaf wird jeden Tag aus regionalen Produkten angeboten. Zum Frühstück gibt es z.B. Brot-Brötchen vom Bäcker, Käse, Wurst, verschiedene Aufstriche und Rohkost. Eine Köchin bereitet das Mittagessen jeden Tag frisch zu und achtet bei der Zubereitung auch auf Besonderheiten z.B. für Kinder mit Allergien oder religiöse Belange. Fleisch wird einmal in der Woche angeboten und im Bio-Laden eingekauft. Ungesüßter Tee, Wasser und Mineralwasser werden zum Trinken angeboten.

Beobachtung und Dokumentation

Für jedes Kind wird bei der Aufnahme unter Mitwirkung und Einbeziehung der Eltern ein Portfolioordner angelegt, der Werke der Kinder, Lerngeschichten, Fotos und vieles mehr der Kinder während der Kindergartenzeit sammelt. Alles was den Kindern wichtig ist kann hier seinen Platz finden. Auch Erlebnisse zuhause können von den Eltern eingebracht werden. Unser Ziel ist, dass das Kind beim Durchblättern seine eigenen Lernschritte erkennen und benennen kann. Bei den jährlich stattfindenden Entwicklungsgesprächen kann der Portfolioordner mit einbezogen werden.

Interkulturelle Erziehung und Religion

In unterschiedlichen Angeboten und gruppenübergreifenden Arbeiten wird der Reichtum der Thematik aufgegriffen und den Kindern erlebbar gemacht. Hier sind auch alle Eltern eingeladen durch verschiedene Angebote ihre Kultur vorzustellen. Da sich die Religiosität des Menschen im täglichen Leben ausdrückt, fließt diese auch ganz natürlich in die Erziehung mit ein,

    • z.B. wenn von Verstehen, Mitgefühl, Liebe, Güte und Wahrhaftigkeit gesprochen wird,
    • Die christlichen Lebenshaltungen und die Einstellungen zu Glaubensfragen der Teammitglieder und Eltern verbinden sich und spiegeln sich im Erziehungsalltag wieder.
    • Die christlichen Jahresfeste gehören zum Kulturkreis unseres Landes und werden in der Einrichtung gemeinsam gestaltet.
    • Die unterschiedlichen religiösen Lebenseinstellungen der Eltern und Kinder werden eingebunden in Projektarbeiten wie z.B. „Wie leben die anderen – wie glauben sie“ usw.